Bruder Adam, Züchter der Buckfast-Biene
(c) by Erik Österlund / Schweden

Häufig werden wir gefragt, was denn so anders ist an der Buckfast-Biene. Das ist eigentlich in einem Satz gesagt: die Buckfast-Biene wird nur nach Eigenschaften und Verhalten selektiert und nicht nach Herkunft oder Erscheinungsbild.

Seit Bruder Adam im Jahre 1919 mit der Zuchtarbeit begann, wurde nur auf die Eigenschaften der Bienen Wert gelegt. Er stützte sich dabei auf Gregor Mendels Vererbungsregeln, mußte aber bald feststellen, dass die wenigsten Eigenschaften der Honigbiene auf der Mendelsche Vererbung basieren. Hier bewegt man sich im Bereich der quantitativen Genetik. Ein gut geschultes Wahrnehmungsvermögen für die Vorgänge im Bienenvolk ist sehr von Vorteil. Die Zuchtarbeit ist immer eine Herausforderung.

Buckfast-Biene B4655(CZ)21 (c) Carsten Ziegs

Welche Anhaltspunkte hat der Züchter der Buckfast-Biene?

Er züchtet – wählt aus – nach folgenden Grundeigenschaften:

Primäre Ziele Sekundäre Ziele Betriebstechnische Ziele
Fruchtbarkeit Langlebigkeit Sanftmut
Sammeltrieb Flugkraft Wabenstetigkeit
Krankheitsfestigkeit Spürsinn Verwendung von Propolis
Schwarmträgheit Verteidigungssinn Wirrbau
  Wetter- und Winterfestigkeit Reinlichkeitssinn
  Frühjahrsentwicklung Hochdecklung
  Sparsinn Orientierungssinn
  Selbstversorgung  
  Honigstapelung  
  Bautrieb  
  Pollensammeltrieb  
  Rüssellänge  

Diese Auswahl wurde von Bruder Adam erstellt und ist für uns heute immer noch massgebend. Ein weiterer wichtiger Punkt ist eine Biene die gegen den momentan schlimmsten Parasiten von Honigbienenvölkern, der Varroamilbe, resistent ist. Darum ist es ein Hauptaugenmerk unserer Züchtergruppe eine Varroamilben überlebende Biene (VSB = varroamite surviving bee) zu selektieren, die ohne Behandlungsmethoden überlebt und für eine imkerliche Bewirtschaftung geeignet ist.

Zuchtvolk auf MiniPlus-Beute (c) Bernd Pflugrad

Wir setzen hierbei sehr auf eine natürliche Vorgehensweise, d.h. natürliche Selektion und Begattung der Königinnen auf natürliche Weise, welches wir auch mit dem Betrieb von Belegstellen unterstützen. Instrumentelle Besamung wird in Ausnahmefällen eingesetzt, um aus vielfältigen Mutterlinien geeignetes Erbmaterial vorzuselektieren.

Diese Zuchtweise bringt, wenn konsequent angewendet beste Erfolge! Der Erfolg zeigt sich in erbfesten Völkern die auch über Generationen hinweg keine negativen Eigenschaften zeigen. Eine negative Beeinflussung der “Landbiene” durch ein derart intensiv ausgelesenes, hochklassiges Zuchtmaterial ist so gut wie ausgeschlossen. Im Gegenteil, bietet eine solche Biene beste Voraussetzungen um mit Standbegattung und Auslese auf der mütterlichen Seite beste Völker zu erhalten.

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